Eine Katzenkolonie im
Landkreis RostockTierschutz in Mecklenburg-Vorpommern
Ein kleines Dorf im Landkreis Rostock. Eine kleine Katzenkolonie, um die sich seit Jahren niemand gekümmert hat. Lediglich Futter gab es ab und zu von Dorfbewohnern. Aber weder medizinische Versorgung noch Kastrationen gab es hier jemals.
Alles fing mit zwei Tieren an. Nach dem Umzug und Ableben ihrer Menschen zurückgelassen. Wie so oft in den ländlichen Regionen waren die Fellnasen nicht kastriert und vermehrten sich Jahr für Jahr. Viele Katzen fanden früh ihren Tod, denn sie „leben“ direkt an der Dorfstraße, in einer sehr engen Kurve.
Die Wahl der Futterstelle könnte gefährlicher kaum sein und auf einem verwilderten Grundstück auf der andere Straßenseite haben die Tiere ihre Verstecke. Brachten dort ihre Kitten zur Welt. Dorfbewohner berichteten uns, dass sehr oft Kitten überfahren wurden. Manche von ihnen hatten das Glück von Menschen gefunden und aufgenommen zu werden.
Doch das Problem wurde nie an der Wurzel gepackt und man kann nur erahnen, wie viele Katzen es über die Jahre gewesen sind. Wir haben uns dieser kleinen Kolonie angenommen und uns darum gekümmert, dass sie kastriert werden und die Kitten ein Zuhause finden.
Die Katzenkolonie stellt sich vor
Der Hahn im Korb ist Kater Karlo. Der verschmuste Kerl verteilt gerne „Liebesbisse“.
Luna ist ein Ruhepohl und sehr verschmust. Ein erster Blick auf ihren Bauch zeigte ein teilweise sehr dickes Gesäuge.
Emmy scheint schon viel erlebt zu haben. Ihr Schwänzchen fehlt, sie hat eine defekte Pfote und auffällige Flecken in den Augen.
Pünktchen schien vor wenigen Wochen Kitten zur Welt gebracht haben, die wir leider anfangs nicht finden konnten.
In einem Stapel von Paletten konnten wir fünf Katzenkinder aus zwei Würfen finden. Zwei kleine Tiger und drei größere Kuhkätzchen. Es scheint so, als hätten zwei der Katzendamen ihre Kitten im selben Versteck abgelegt. Es kümmerte sich offenbar abernur noch eine Mama um alle Kitten, denn nur Pünktchen versorgte die Kleinen.
Emmy, Luna und Karlo brachten wir zur Tierärztin. Alle drei wurden untersucht und kastriert.
Wie erwartet bestätigte die Ärztin, dass Emmy ihre Verletzungen in der Vergangenheit vermutlich durch einen Autounfall erlitten hat. Das abgetrennte Schwänzen sowie eine deformierte Pfote deuten darauf hin. Genauso wie die verschobene Pupille in ihrem rechten Äuglein. Sie ist auf diesem zwar blind, kann aber mit ihren Handicaps sehr gut leben.
Wir hatten beobachtet, dass nur Pünktchen sich um die Babies kümmerte. Es handelt sich um Kitten aus zwei verschiedenen Würfen und offenbar hat Pünktchen auch die Katzenkinder von Luna oder Emmy angenommen. Die tolle Katzenmama zog mit ihren fünf Kindern in einer Not-Pflegestelle ein und wir waren froh, sie endlich in Sicherheit zu wissen. Nach einem kleinen Umzug in ihre vorübergehende Unterkunft entspannten sich die Fellnasen langsam. Drei schwarz-weiße Kitten im Alter von ca. 5-6 Wochen sowie zwei getigerte im Alter von ca. 1,5 Wochen hatten endlich ein Dach über dem Kopf. Pünktchen wirkte sehr entspannt und schien froh zu sein, endlich in Ruhe und Sicherheit ihre Kleinen aufziehen zu können.
Am nächsten Morgen gab es dann leider eine sehr traurige Überraschung. Eines der kleinen Tigerbabys hatte die Nacht nicht überlebt und ist über die Regenbogenbrücke gegangen.
Die anderen Fellnasen machten sich sehr gut. Auch unser ehemaliges Sorgenkind Eddy entwickelte sich großartig. Er nahm gut zu und sein kaputtes Beinchen verheilte sehr gut. Die Tierärztin war hin und weg und total stolz auf ihn.
Die vier geretteten Kitten wurden erfolgreich vermittelt und haben jeweils als Päärchen ihre Familien gefunden.
Pünktchen wurde von einer Dorfbewohnerin aufgenommen.
Und auch für Emmy, Luna und Karlo gab es ein Happy-End. Sie haben ihren Platz bei der Frau gefunden, die sie seit jeher versorgt hat. Die drei wurden natürlich kastriert und tierärztlich versorgt und dürfen nun dort bleiben, wo sie sich bereits seit Jahren so wohlfühlen.