Katzen sind keine
Einzelgänger

Katzen sind keine Einzelgänger, sie brauchen Artgenossen

Wir erhalten immer mal wieder Anfragen, ob unsere Katzen auch alleine vermittelt werden. Uns als Tierschutzverein ist eine artgerechte Haltung sehr wichtig. Und dazu gehört auch, dass unsere Katzen nicht in Einzelhaltung vermittelt werden.

Wenn bei dir noch keine Samtpfote lebt, dann adoptierst du bei uns zwei Katzen. Gibt es bereits einen oder mehrere Katzenkumpel in der neuen Familie, ist dies absolut in Ordnung. Unsere Samtpfoten sind es gewöhnt mit Artgenossen zusammenzuleben. Hier achten wir bei der Vermittlung darauf, dass das Alter und der Charakter der künftigen Katzenfreunde zusammenpassen.

Es gibt nur selten Ausnahmen, in denen wir die eine oder andere Katze auch alleine in ihr neues Zuhause schicken, dies hat dann aber stets besondere Gründe, denn in der Regel brauchen Katzen einen Kumpel um glücklich zu sein.

Wir möchten mit ein paar Aussagen aufräumen, mit denen wir es immer wieder zu tun haben:

„Katzen sind von Natur aus Einzelgänger“ – Falsch, Katzen sind Einzeljäger, aber keine Einzelgänger! Das wird sehr oft verwechselt und führt somit zu Problemen.

„Die Einzelkatze meiner Bekannten ist aber glücklich“ – Falsch, auch wenn es nach außen so aussieht, als wären Katzen alleine glücklich, ist dem meist nicht so. Augenscheinlich wirkt es so, als wäre die Einzelkatze munter und zufrieden, doch wir können ihr Verhalten nur auf unsere menschliche Art und Weise deuten und wissen nicht, was in der Katze wirklich vorgeht. Auch ruhige und ausgeglichen erscheinende Katzen können sehr unglücklich sein, da sie sich zurückziehen und still trauern.

„Durch ein anderes Haustier ist die Katze glücklich“ – Falsch, Katzen können sich nicht artgerecht entwickeln, wenn sie keinen kätzischen Artgenossen haben. Jedes Tier drückt seine Gefühle anders aus und die Katze kann nicht verstehen, was ihr Gegenüber von ihr möchte, da sie nicht dieselbe „Sprache spricht“. Zudem kann nicht artgerecht miteinander gespielt oder kommuniziert werden. Auch die Fellpflege kann nicht ersetzt werden. Aber gerade die Fellpflege untereinander ist bedeutend, denn sie ist ein Zeichen von Zuneigung und Vertrauen.

„Zwei Katzen sind zu viel für den Haushalt“ – Wenn dem so ist, besteht die Möglichkeit ein älteres Tier zu adoptieren, dass eindeutig in Einzelhaltung leben möchte, weil es zum Beispiel schlechte Erfahrungen gemacht hat. Man sollte aber kein Kitten oder soziales erwachsenes Tier in Einzelhaltung zwingen.

„Die Katze verhält sich aber wie eine Einzelkatze“ – Gerade wenn Katzen aus dem Tierheim kommen, ist es nicht immer möglich, den Charakter der Tieres richtig einzuschätzen. Denn im Tierheim ist das Leben einer Katze im Ausnahmezustand. Es leben sehr viele Tiere auf engem Raum und es gibt nur wenige Versteckmöglichkeiten, da entsteht schnell Stress für das einzelne Tier, das sich dann zurückzieht oder aggressiv reagiert. Das heißt aber nicht, dass diese Katze nicht mit einem einzigen Kumpel auf viel Platz sehr glücklich sein kann.

Das sind nur einige von vielen Aussagen, die wir widerlegen möchten. Fakt ist: Es ist nicht artgerecht, eine Katze alleine zu halten. Sie brauchen einen Partner um zu spielen, zu raufen, zu toben, zu kuscheln, zum putzen und zum kommunizieren. Auch wenn Menschen der Meinung sind, sie „selbst sind für ihre Katze ausreichend“ ist das nicht richtig. Als Mensch kann man nicht 24/7 für sein Haustier da sein, davon mal abgesehen, dass wir Menschen kein kätzisch können. Deswegen ist es umso wichtiger, dass ein Katzen-Partner vorhanden ist. So können sich die Tiere auch tagsüber sehr gut zusammen beschäftigen und sind nicht alleine.

Katzen sind sehr soziale Tiere. Es ist wichtig für sie, dass sie in ihrer eigenen Sprache kommunizieren können. Denn unter ihrer eigenen Art spielen und lieben sie sich auf eine Art und Weise, die wir als Menschen den Katzen nicht geben können.

Daher ist es uns sehr wichtig, dass unsere Katzen nicht alleine vermittelt werden. Wir haben so viele junge und soziale Tiere, die es von Anfang an gewöhnt sind, mit mehreren Katzen zusammenzuleben. Somit stellt es kein Problem dar, unsere Katzen zu einer bereits vorhandenen Katze zu vermitteln.